In den Medien liest man ja einiges von der Pleite des Startup-Fahrradherstellers. Wie viele andere Marken im E-Bike-Markt hat Vanmoof mit einem eigenen Konzept gestartet und wollte die etablierten Marken mit Innovation übertrumpfen. Warum die Insolvenz des E-Bike Herstellers so ein großes Problem ist, verrate ich dir in diesem Beitrag.
Was unterscheidet Vanmoof von anderen Herstellern?
Im Rahmen der Corona-Pandemie ist Vanmoof ganz groß geworden. Der Fahrrad-Hersteller richtet sich mit seinem Konzept an alle, die etwas mehr brauchen als ein normales Fahrrad. Häufig wird Vanmoof als der Hersteller für Hippster-Fahrräder bezeichnet.
So setzt Vanmoof auf ein eigenes Werkstatt-System, ein eigenes Rahmendesign und sehr viele eigene Komponenten. Und weil das Aufschließen eines Fahrradschloßes lästig ist, setzt Vanmoof auf eine App. Mit dieser lässt sich das E-Bike bequem öffnen und verschließen.
Leider hat das „Wir machen alles anders und besser“-Prinzip, auch bei Vanmoof zum Scheitern geführt.
Recht schnell gab es viele Fahrer die Probleme mit den eigenen Komponenten hatten. So mussten die Fahrräder häufig in die Werkstatt. Und da der Hersteller auf eigene Komponenten setzt, konnte man mit vielen Problemen keine klassische Werkstatt aufsuchen. So musste der Kunde sein Rad zu Vanmoof bringen. Und auch der Fahrkomfort selbst wurde häufig, als eher mittelmäßig beschrieben.
Das Problem mit der Pleite von Vanmoof
Nun ist der Hersteller insolvent. So wie es aussieht ist eine Weiterführung des Unternehmens unwahrscheinlich. Die Kunden von Vanmoof sind mit der Pleite nun vor große Probleme gestellt.
Die App zum Öffnen und Schließen des E-Bikes funktioniert nun nicht mehr. Auch wenn es Möglichkeiten gibt (siehe hier), den Schlüssel zu kopieren, muss hier natürlich erstmal Hand angelegt werden. Sonst ist das E-Bike in dieser Form nicht mehr zu nutzen.
Schwerwiegender ist da sicherlich das Problem mit den eigenen Komponenten. Da nicht alle Standard-Komponenten verbaut werden können, könnte das E-Bike bereits bei kleinen defekten zu einem Totalschaden werden. Hat man das E-Bike geleast, ist man fein raus. Hat man sich aber ein teures Vanmoof gekauft, könnte das nun schnell zum Ärgernis werden.
Kann mir das bei anderen Herstellern auch passieren?
Der Hersteller geht pleite und die Fahrräder verlieren komplett an Wert. Kann mir das bei anderen Herstellern auch passieren? Sollte es so sein, werden alle kleinen und jungen Marken erheblich geschwächt.
Ich stelle in meinem Blog immer wieder E-Bikes und Fahrräder vor, die von kleinen Marken präsentiert werden. Im Unterschied zu Vanmoof setzen diese auf etablierte Technologien und Komponenten namhafter Hersteller. Selbst wenn eine Marke selbst pleite gehen sollte, kannst du dein E-Bike weiterhin nutzen. Wenn es kaputt ist, kannst du es zu einer Werkstatt bringen und es dort mit normalen Ersatzteilen reparieren lassen.
Konkret heißt das: E-Bikes von Herstellern wie Geero oder Tenways kannst du mit gutem Gewissen kaufen. E-Bikes, die auf ein eigenes System setzen wie Vanhoof und die anderen typischen Hippster-Marken sollte man meiden.
Cloud-Service im E-Bike-Bereich
Meine ganz persönliche Meinung: Es gibt tolle Apps und Cloud-Anwendungen für Fahrräder. Wenn dein E-Bike allerdings ohne Cloud-Service nicht mehr nutzbar ist, dann solltest du die Finger davon lassen!
Bereits bei Internetproblemen oder eben der Insolvenz eines Herstellers wird dein teures E-Bike sonst zu einem ziemlich teuren Haufen Schrott. Keine Funktionalität kann es wert sein, ein solches Risiko einzugehen.
Ein E-Bike soll doch nur dazu führen, dass man „leichter“ tritt. Warum also ein E-Bike mit speziellen technischen Rafinessen? Ein E-Bike ist kein Handy und auch kein Computer. Hier sollten wir Menschen uns intelligenter und rationaler verhalten und nicht auf Werbung abfahren.
Wünsche kleinen Herstellern (mit Standardkomponenten) weiterhin viel Erfolg beim Vermarkten. Und potentielle Käufer:Augen auf und genau hingeschaut,ob man die angbotenen Gimmicks braucht.
Beste Grüße Sabine
Hey Sabine, vielen Dank für deinen Kommentar. Das ist wahrscheinlich das Problem. Statt auf Leistung und Co zu setzen, muss das Modell noch möglichst exklusiv und hip sein. Es gibt viele tolle E-Bikes für ganz verschiedene Einsatzbereiche. Ich würde empfehlen ein passendes E-Bike für den jeweiligen Einsatz-Zweck zu kaufen. Viele Grüße, Micha